Ernährung & Haut: Der Einfluss unserer Nahrung auf die Hautgesundheit

Die Haut ist unser größtes Organ – und was wir essen, hat unmittelbare Auswirkungen auf ihr Erscheinungsbild, ihre Funktion und die Entstehung oder Besserung vieler Hautkrankheiten. Eine gezielte, entzündungshemmende und hautfreundliche Ernährung kann sowohl Hautprobleme lindern als auch das Hautbild sichtbar verbessern.

1. Akne (Unreine Haut)

Akne ist eine der häufigsten Hauterkrankungen weltweit, vor allem in der Pubertät, aber auch bei Erwachsenen. Sie entsteht durch eine Überproduktion von Talg, verstopfte Poren und entzündliche Prozesse, oft beeinflusst durch Hormone.

Ernährung & Einfluss:
Zahlreiche Studien zeigen, dass eine zuckerreiche und fettreiche Ernährung, insbesondere mit hohem glykämischen Index, Akne verschlechtern kann. Auch Milchprodukte – besonders fettarme – stehen im Verdacht, Akne zu fördern.

Empfehlungen:

  • Zucker, Süßigkeiten und Weißmehlprodukte reduzieren

  • Milchprodukte meiden oder durch pflanzliche Alternativen ersetzen

  • Entzündungshemmende Lebensmittel wie Fisch, Leinsamen, Nüsse bevorzugen

  • Viel Gemüse, Obst mit niedrigem Zuckergehalt

  • Ausreichend Wasser trinken

  • Ernährungstagebuch führen zur Identifikation individueller Trigger


2. Neurodermitis (Atopische Dermatitis)

Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche, schubweise verlaufende Hautkrankheit mit starkem Juckreiz. Sie ist immunologisch und genetisch bedingt.

Ernährung & Einfluss:
Die Hautbarriere ist bei Neurodermitis gestört – was zu erhöhter Aufnahme von Umwelt- und Nahrungsallergenen führen kann. Eine gestörte Darmflora kann ebenfalls eine Rolle spielen.

Empfehlungen:

  • Allergene wie Kuhmilch, Ei, Nüsse oder Weizen testen und ggf. meiden

  • Omega-3-Fettsäuren (z. B. Fischöl, Leinöl) wirken entzündungshemmend

  • Pro- und präbiotische Lebensmittel (z. B. Joghurt, fermentiertes Gemüse)

  • Vitamin D, Zink und Selen ergänzen (nach Blutwerten)

  • Histaminreiche Lebensmittel meiden

  • Viel stilles Wasser zur Hautbefeuchtung


3. Psoriasis (Schuppenflechte)

Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung mit übermäßiger Hautzellneubildung, oft verbunden mit Gelenkbeschwerden (Psoriasis-Arthritis).

Ernährung & Einfluss:
Psoriasis steht mit systemischer Entzündung in Verbindung – daher können antiinflammatorische Diäten helfen, Beschwerden zu lindern.

Empfehlungen:

  • Mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Fisch, Olivenöl

  • Stark verarbeitete Lebensmittel meiden

  • Alkohol und Zucker einschränken

  • Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien fördern

  • Gewicht reduzieren (Bauchfett = Entzündungstreiber)

  • Vitamin D regelmäßig kontrollieren und ggf. supplementieren


4. Rosacea

Rosacea ist eine chronisch-entzündliche Gefäßerweiterung der Gesichtshaut, oft begleitet von Pusteln, Rötungen und Brennen.

Ernährung & Einfluss:
Einige Lebensmittel wirken gefäßerweiternd oder fördern Entzündungen, was Rosacea-Schübe auslösen kann.

Empfehlungen:

  • Verzicht auf scharfe Speisen, heißen Kaffee, Alkohol, Zimt

  • Histaminhaltige Lebensmittel wie gereifter Käse, Rotwein, Tomaten meiden

  • Basische, kühlende Kost wie Gurken, grüne Säfte, Hafer

  • Probiotika zur Stärkung der Darm-Haut-Achse

  • Ernährungstagebuch zur Triggererkennung


5. Urtikaria (Nesselsucht)

Urtikaria äußert sich durch plötzlich auftretende Quaddeln, Schwellungen und starken Juckreiz – oft durch Histaminfreisetzung bedingt.

Ernährung & Einfluss:
Viele Formen sind pseudoallergisch: Der Körper reagiert auf Histamin oder histaminfreisetzende Substanzen in Lebensmitteln.

Empfehlungen:

  • Histaminarme Diät: frisch kochen, auf gereifte & verarbeitete Produkte verzichten

  • Histaminfreisetzende Lebensmittel (z. B. Erdbeeren, Tomaten, Meeresfrüchte) meiden

  • Alkohol & Zusatzstoffe wie Glutamat vermeiden

  • Vitamin C und Vitamin B6 unterstützen Histaminabbau


6. Pruritus (Juckreiz)

Chronischer Juckreiz kann viele Ursachen haben – trockene Haut, Leberprobleme, Diabetes, Allergien oder Hauterkrankungen.

Ernährung & Einfluss:
Trockene Haut wird durch Flüssigkeitsmangel und Nährstoffmangel begünstigt. Histaminreiche Nahrung kann Juckreiz verstärken.

Empfehlungen:

  • Viel trinken (mind. 1,5 Liter täglich)

  • Zink, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D ergänzen

  • Histaminreiche Nahrung meiden

  • Ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung


7. Xerosis (Trockene Haut)

Trockene Haut entsteht durch Feuchtigkeitsmangel, Alter, Umweltfaktoren oder innere Erkrankungen.

Ernährung & Einfluss:
Eine ausreichende Flüssigkeits- und Fettzufuhr unterstützt die Hautbarriere.

Empfehlungen:

  • Viel stilles Wasser oder Kräutertees trinken

  • Ungesättigte Fettsäuren (Avocado, Nüsse, Lachs) einbauen

  • Zink, Vitamin E und C fördern die Hautelastizität

  • Koffein & Alkohol reduzieren


8. Seborrhoisches Ekzem

Diese Erkrankung tritt besonders im Gesicht und auf der Kopfhaut auf – durch übermäßige Talgproduktion und Hefepilze.

Ernährung & Einfluss:
Zucker und Hefe begünstigen Pilzwachstum. Eine darmgesunde Ernährung kann helfen.

Empfehlungen:

  • Zucker- und hefearme Ernährung

  • Probiotika zur Stabilisierung der Hautflora

  • Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend

  • Beobachtung von Milch und Gluten


9. Acne inversa (Hidradenitis suppurativa)

Diese chronisch-entzündliche Erkrankung betrifft Achseln, Leisten und Gesäßregion – schmerzhafte Abszesse, Fisteln und Narbenbildung sind typisch.

Ernährung & Einfluss:
Entzündungsfördernde Ernährung verschlechtert den Verlauf deutlich.

Empfehlungen:

  • Verzicht auf Milchprodukte, Zucker und Fastfood

  • Entzündungshemmende Ernährung (Beeren, Kurkuma, Spinat, Fisch)

  • Pflanzliche Ernährung bevorzugen

  • Adipositas reduzieren


10. Colitis ulcerosa

Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung mit Auswirkungen auf Haut, Gelenke, Augen.

Ernährung & Einfluss:
Darm- und Hautgesundheit sind eng verbunden. Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei Schüben und Remission.

Empfehlungen:

  • In akuten Phasen: schonende, ballaststoffarme Ernährung

  • Remission: ballaststoffreiche Kost, Probiotika, Omega-3-Fettsäuren

  • Keine Rohkost oder Milchprodukte im Schub

  • Kleine, gut gekaute Mahlzeiten


11. Zöliakie

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung gegen Gluten, die den Dünndarm und darüber hinaus auch Haut und Immunsystem betrifft.

Ernährung & Einfluss:
Nur eine strikte glutenfreie Ernährung verhindert Entzündungen und Symptome.

Empfehlungen:

  • Kein Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste

  • Glutenfreie Alternativen wie Mais, Hirse, Quinoa

  • Achten auf verstecktes Gluten in Fertigprodukten

  • Mangelzustände (Eisen, B12) frühzeitig erkennen


12. Laktoseintoleranz

Milchzucker kann bei fehlender Laktase zu Blähungen, Hautproblemen oder Entzündungen führen.

Ernährung & Einfluss:
Hautprobleme wie Ekzeme, Akne oder Rosacea können durch unverträgliche Milchprodukte getriggert werden.

Empfehlungen:

  • Laktosearme oder -freie Produkte

  • Laktase-Tabletten in Ausnahmefällen

  • Kalzium über grüne Gemüse, Nüsse, Sesam decken


13. Histaminintoleranz

Bei dieser Unverträglichkeit wird Histamin aus der Nahrung nicht ausreichend abgebaut – Folgen sind Hautrötungen, Juckreiz, Quaddeln.

Empfehlungen:

  • Kein Alkohol, keine gereiften Käse oder Wurstwaren

  • Keine Tomaten, Zitrusfrüchte, Spinat, Auberginen

  • Frisch kochen, keine Konserven

  • DAO fördernde Vitamine (B6, C) ergänzen


14. Morbus Crohn

Chronisch-entzündliche Darmerkrankung mit Haut-, Gelenk- und Organbeteiligung.

Ernährung & Einfluss:
Die Ernährung muss individuell angepasst werden – besonders in Schub- und Ruhephasen.

Empfehlungen:

  • Schub: Schonkost (Reis, Kartoffeln, Suppen)

  • Remission: ballaststoffreiche, pflanzenbasierte Kost

  • Probiotika und Omega-3-Fettsäuren

  • Vermeidung von Milch, Zucker, Alkohol, scharfen Gewürzen


15. Haarausfall (Effluvium)

Haarausfall kann hormonelle, genetische, entzündliche oder nährstoffbedingte Ursachen haben.

Ernährung & Einfluss:
Mikronährstoffe sind essenziell für den Haarzyklus.

Empfehlungen:

  • Eisen, Zink, Biotin, Vitamin D prüfen

  • Eiweißreiche Ernährung (Hülsenfrüchte, Fisch, Eier)

  • Omega-3-Fettsäuren (entzündungshemmend)

  • Wenig Zucker und Alkohol


16. Lipödem

Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung mit Neigung zu Ödemen, Schmerzen und Blutergüssen.

Ernährung & Einfluss:
Ziel ist Entzündungshemmung, Wasserausleitung und Gewichtsreduktion.

Empfehlungen:

  • Zucker, Weißmehl und Fertigprodukte meiden

  • Anti-entzündlich essen: Beeren, Kurkuma, grünes Gemüse, Omega-3

  • Ausreichend trinken (2–2,5 Liter Wasser)

  • Salz reduzieren (gegen Wassereinlagerungen)

  • Eiweißreich & ballaststoffreich


 Fazit

Die Ernährung beeinflusst viele Hauterkrankungen direkt oder indirekt. Bei Hautproblemen lohnt sich eine gezielte, hautfreundliche Ernährungsweise, die reich an Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und wenig Zucker, Milch oder verarbeiteten Produkten ist. Für individuelle Beratung stehen wir Ihnen in der Hautarztpraxis Dermabux in Buxtehude jederzeit zur Seite.

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