Die Haut ist unser größtes Organ – und was wir essen, hat unmittelbare Auswirkungen auf ihr Erscheinungsbild, ihre Funktion und die Entstehung oder Besserung vieler Hautkrankheiten. Eine gezielte, entzündungshemmende und hautfreundliche Ernährung kann sowohl Hautprobleme lindern als auch das Hautbild sichtbar verbessern.
Akne ist eine der häufigsten Hauterkrankungen weltweit, vor allem in der Pubertät, aber auch bei Erwachsenen. Sie entsteht durch eine Überproduktion von Talg, verstopfte Poren und entzündliche Prozesse, oft beeinflusst durch Hormone.
Ernährung & Einfluss:
	Zahlreiche Studien zeigen, dass eine zuckerreiche und fettreiche Ernährung, insbesondere mit hohem glykämischen Index, Akne verschlechtern kann. Auch Milchprodukte – besonders fettarme – stehen im Verdacht, Akne zu fördern.
Empfehlungen:
Zucker, Süßigkeiten und Weißmehlprodukte reduzieren
Milchprodukte meiden oder durch pflanzliche Alternativen ersetzen
Entzündungshemmende Lebensmittel wie Fisch, Leinsamen, Nüsse bevorzugen
Viel Gemüse, Obst mit niedrigem Zuckergehalt
Ausreichend Wasser trinken
Ernährungstagebuch führen zur Identifikation individueller Trigger
Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche, schubweise verlaufende Hautkrankheit mit starkem Juckreiz. Sie ist immunologisch und genetisch bedingt.
Ernährung & Einfluss:
	Die Hautbarriere ist bei Neurodermitis gestört – was zu erhöhter Aufnahme von Umwelt- und Nahrungsallergenen führen kann. Eine gestörte Darmflora kann ebenfalls eine Rolle spielen.
Empfehlungen:
Allergene wie Kuhmilch, Ei, Nüsse oder Weizen testen und ggf. meiden
Omega-3-Fettsäuren (z. B. Fischöl, Leinöl) wirken entzündungshemmend
Pro- und präbiotische Lebensmittel (z. B. Joghurt, fermentiertes Gemüse)
Vitamin D, Zink und Selen ergänzen (nach Blutwerten)
Histaminreiche Lebensmittel meiden
Viel stilles Wasser zur Hautbefeuchtung
Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung mit übermäßiger Hautzellneubildung, oft verbunden mit Gelenkbeschwerden (Psoriasis-Arthritis).
Ernährung & Einfluss:
	Psoriasis steht mit systemischer Entzündung in Verbindung – daher können antiinflammatorische Diäten helfen, Beschwerden zu lindern.
Empfehlungen:
Mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Fisch, Olivenöl
Stark verarbeitete Lebensmittel meiden
Alkohol und Zucker einschränken
Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien fördern
Gewicht reduzieren (Bauchfett = Entzündungstreiber)
Vitamin D regelmäßig kontrollieren und ggf. supplementieren
Rosacea ist eine chronisch-entzündliche Gefäßerweiterung der Gesichtshaut, oft begleitet von Pusteln, Rötungen und Brennen.
Ernährung & Einfluss:
	Einige Lebensmittel wirken gefäßerweiternd oder fördern Entzündungen, was Rosacea-Schübe auslösen kann.
Empfehlungen:
Verzicht auf scharfe Speisen, heißen Kaffee, Alkohol, Zimt
Histaminhaltige Lebensmittel wie gereifter Käse, Rotwein, Tomaten meiden
Basische, kühlende Kost wie Gurken, grüne Säfte, Hafer
Probiotika zur Stärkung der Darm-Haut-Achse
Ernährungstagebuch zur Triggererkennung
Urtikaria äußert sich durch plötzlich auftretende Quaddeln, Schwellungen und starken Juckreiz – oft durch Histaminfreisetzung bedingt.
Ernährung & Einfluss:
	Viele Formen sind pseudoallergisch: Der Körper reagiert auf Histamin oder histaminfreisetzende Substanzen in Lebensmitteln.
Empfehlungen:
Histaminarme Diät: frisch kochen, auf gereifte & verarbeitete Produkte verzichten
Histaminfreisetzende Lebensmittel (z. B. Erdbeeren, Tomaten, Meeresfrüchte) meiden
Alkohol & Zusatzstoffe wie Glutamat vermeiden
Vitamin C und Vitamin B6 unterstützen Histaminabbau
Chronischer Juckreiz kann viele Ursachen haben – trockene Haut, Leberprobleme, Diabetes, Allergien oder Hauterkrankungen.
Ernährung & Einfluss:
	Trockene Haut wird durch Flüssigkeitsmangel und Nährstoffmangel begünstigt. Histaminreiche Nahrung kann Juckreiz verstärken.
Empfehlungen:
Viel trinken (mind. 1,5 Liter täglich)
Zink, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D ergänzen
Histaminreiche Nahrung meiden
Ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung
Trockene Haut entsteht durch Feuchtigkeitsmangel, Alter, Umweltfaktoren oder innere Erkrankungen.
Ernährung & Einfluss:
	Eine ausreichende Flüssigkeits- und Fettzufuhr unterstützt die Hautbarriere.
Empfehlungen:
Viel stilles Wasser oder Kräutertees trinken
Ungesättigte Fettsäuren (Avocado, Nüsse, Lachs) einbauen
Zink, Vitamin E und C fördern die Hautelastizität
Koffein & Alkohol reduzieren
Diese Erkrankung tritt besonders im Gesicht und auf der Kopfhaut auf – durch übermäßige Talgproduktion und Hefepilze.
Ernährung & Einfluss:
	Zucker und Hefe begünstigen Pilzwachstum. Eine darmgesunde Ernährung kann helfen.
Empfehlungen:
Zucker- und hefearme Ernährung
Probiotika zur Stabilisierung der Hautflora
Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend
Beobachtung von Milch und Gluten
Diese chronisch-entzündliche Erkrankung betrifft Achseln, Leisten und Gesäßregion – schmerzhafte Abszesse, Fisteln und Narbenbildung sind typisch.
Ernährung & Einfluss:
	Entzündungsfördernde Ernährung verschlechtert den Verlauf deutlich.
Empfehlungen:
Verzicht auf Milchprodukte, Zucker und Fastfood
Entzündungshemmende Ernährung (Beeren, Kurkuma, Spinat, Fisch)
Pflanzliche Ernährung bevorzugen
Adipositas reduzieren
Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung mit Auswirkungen auf Haut, Gelenke, Augen.
Ernährung & Einfluss:
	Darm- und Hautgesundheit sind eng verbunden. Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei Schüben und Remission.
Empfehlungen:
In akuten Phasen: schonende, ballaststoffarme Ernährung
Remission: ballaststoffreiche Kost, Probiotika, Omega-3-Fettsäuren
Keine Rohkost oder Milchprodukte im Schub
Kleine, gut gekaute Mahlzeiten
Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung gegen Gluten, die den Dünndarm und darüber hinaus auch Haut und Immunsystem betrifft.
Ernährung & Einfluss:
	Nur eine strikte glutenfreie Ernährung verhindert Entzündungen und Symptome.
Empfehlungen:
Kein Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste
Glutenfreie Alternativen wie Mais, Hirse, Quinoa
Achten auf verstecktes Gluten in Fertigprodukten
Mangelzustände (Eisen, B12) frühzeitig erkennen
Milchzucker kann bei fehlender Laktase zu Blähungen, Hautproblemen oder Entzündungen führen.
Ernährung & Einfluss:
	Hautprobleme wie Ekzeme, Akne oder Rosacea können durch unverträgliche Milchprodukte getriggert werden.
Empfehlungen:
Laktosearme oder -freie Produkte
Laktase-Tabletten in Ausnahmefällen
Kalzium über grüne Gemüse, Nüsse, Sesam decken
Bei dieser Unverträglichkeit wird Histamin aus der Nahrung nicht ausreichend abgebaut – Folgen sind Hautrötungen, Juckreiz, Quaddeln.
Empfehlungen:
Kein Alkohol, keine gereiften Käse oder Wurstwaren
Keine Tomaten, Zitrusfrüchte, Spinat, Auberginen
Frisch kochen, keine Konserven
DAO fördernde Vitamine (B6, C) ergänzen
Chronisch-entzündliche Darmerkrankung mit Haut-, Gelenk- und Organbeteiligung.
Ernährung & Einfluss:
	Die Ernährung muss individuell angepasst werden – besonders in Schub- und Ruhephasen.
Empfehlungen:
Schub: Schonkost (Reis, Kartoffeln, Suppen)
Remission: ballaststoffreiche, pflanzenbasierte Kost
Probiotika und Omega-3-Fettsäuren
Vermeidung von Milch, Zucker, Alkohol, scharfen Gewürzen
Haarausfall kann hormonelle, genetische, entzündliche oder nährstoffbedingte Ursachen haben.
Ernährung & Einfluss:
	Mikronährstoffe sind essenziell für den Haarzyklus.
Empfehlungen:
Eisen, Zink, Biotin, Vitamin D prüfen
Eiweißreiche Ernährung (Hülsenfrüchte, Fisch, Eier)
Omega-3-Fettsäuren (entzündungshemmend)
Wenig Zucker und Alkohol
Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung mit Neigung zu Ödemen, Schmerzen und Blutergüssen.
Ernährung & Einfluss:
	Ziel ist Entzündungshemmung, Wasserausleitung und Gewichtsreduktion.
Empfehlungen:
Zucker, Weißmehl und Fertigprodukte meiden
Anti-entzündlich essen: Beeren, Kurkuma, grünes Gemüse, Omega-3
Ausreichend trinken (2–2,5 Liter Wasser)
Salz reduzieren (gegen Wassereinlagerungen)
Eiweißreich & ballaststoffreich
Die Ernährung beeinflusst viele Hauterkrankungen direkt oder indirekt. Bei Hautproblemen lohnt sich eine gezielte, hautfreundliche Ernährungsweise, die reich an Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und wenig Zucker, Milch oder verarbeiteten Produkten ist. Für individuelle Beratung stehen wir Ihnen in der Hautarztpraxis Dermabux in Buxtehude jederzeit zur Seite.